"In den letzten Jahren ist der Bestand von teilweise 3000 Fröschen in einem Gebiet zu nur noch 1000 gesunken", stellt Karl Haberzettl fest, Vorsitzender des Bund Naturschutz in Passau. Er ist seit 50 Jahren im Naturschutz tätig – es sei erschütternd, wie die Zahl an Fröschen Jahr für Jahr zurückgeht.

Im Winter fällt der Frosch in eine Winterstarre und sucht Unterschlupf in Erdlöchern oder unter Stöcken. Ende März bis Mitte April erwachen die Tiere dann aus der Starre und machen sich auf den Weg zu ihrem Laichplatz. Dieser Weg ist das Problem, denn es lauern viele Gefahren. In erster Linie bedeutet die Straßenüberquerung oft das Todesurteil für die Frösche, denn auf viel befahrenen Straßen hat er kaum eine Chance, die andere Seite zu erreichen.

"Jedes Jahr sind Freiwillige im Einsatz, um den Tieren über die Straße zu helfen. Wäre diese Hilfe nicht, gäbe es noch weit weniger Frösche", erklärt Haberzettl.

Ein weiteres Problem ist aus seiner Sicht auch der Klimawandel, weil Temperaturen über teilweise 20 Grad Celsius den Frosch zur Wanderung veranlassen. Doch wenn nur eine Woche später die Temperaturen wieder auf unter Null sinken, ist dies für die wechselwarmen Tiere ein Problem.

Ebenso wie der schwindende Lebensraum, denn durch die Waldrodung und Bebauung fällt es den Fröschen schwer ihren Lebensraum zu finden.

Dabei verstehen viele die wichtige Rolle des Froschs im Ökosystem nicht. "Die Summe der Natur ist das Zusammenspiel aller Arten", betont der Vorsitzende. Jedes Tier habe seine Rolle, der Eine braucht den Anderen. Beispielsweise regulieren Frösche den Insektenbestand und sorgen dafür, dass diese nicht zur Plage werden. "Ich fände es schön, wenn man abends wieder öfter Froschkonzerte hören würde", wünscht sich Haberzettl. − jkr

Dank aufmerksamer Naturfreunde, konnte Laich aus Traktorspuren gerettet werden. Dieser wurde an einem günstigen und sicheren Ort ausgebracht.

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