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Von Milchfett, Müll und glücklichen Kühen

Niederburg-Schülerin ist begeistert vom vielseitigen Praktikum beim Bund Naturschutz

Von Christine Pierach

Noch nicht einmal eine Pandemie kann dem Praktikum beim Bund Naturschutz (BN) etwas anhaben. Schließlich sind alle Beteiligten im Frühjahr viel im Freien, wie Niedernburg-Schülerin Magdalena Neuser jetzt gelernt hat. Gleichwohl durften auch Bürobelange nicht zu kurz kommen.
Da geht BN-Kreischef Karl Haberzettl das Herz auf, wenn er jungen Naturfreunden seinen Verein und dessen Engagement erklären, die Praktikanten einbinden kann. So nahm er die Schülerin gleich mal mit zur Besichtigung von zwei Grundstücken, an deren Erwerb der BN interessiert ist. Schon lernte Magdalena Neuser, worauf es den Naturschützern dabei ankommt. Ein Hauptkriterium ist praktischer Artenschutz. Die Schülerin kann nun aus eigener Anschauung Aussagen zur Artenvielfalt aus den unterschiedlichen Blickwinkeln beurteilen. Freilich gehören auch Schreibarbeiten und Bürodienst zu so einem Praktikum. Magdalena Neuser begeistert allerdings die Praxis mehr. Ein Highlight war der lehrreiche Besuch auf dem Heumilch-Bauernhof der Familie Höfler.
Die Höflers sind Direktvermarkter und beliefern etliche Einkaufsmärkte in der Region. Die BN-Praktikantin lernte vor Ort, wie Milch in Flaschen abgefüllt wird, wie unverzichtbar eine ununterbrochene Kühlkette auf dem Weg zu sowie in den Verkaufsstellen ist. Nur bei der Kurzzeit-Pasteurisierung musste Magdalena wegen der strengen Hygiene-Vorschriften als Zaungast von draußen durch die Fenster zuschauen. Milch kommt von Kühen – ist klar. Seit ihrem Praktikum und diesem Hofbesuch mit Kontakt zum Milchvieh weiß die Niedernburg-Schülerin aber, dass es ganz verschiedene Rinderrassen gibt. Die Vorfahren der einen Kühe stammen aus Neuseeland, die von anderen von der britischen Insel Jersey. Jersey-Kühe mit ihren rehfarbenen Augen sind kleiner und leichter als unser niederbayerisches Fleckvieh. Und sie geben auch weniger Milch. Dafür enthält Jersey-Milch mehr Eiweiß und Fett. Jeder Außentermin geriet, wie könnte es beim BN anders sein, auch gleich zum Ramma-Damma. Durch ihre neue, unsichtbare BN-Brille fiel Magdalena Neuser erst auf, wie viel Müll wir Menschen achtlos in die Natur werfen oder liegen lassen. Daran kann ein Karl Haberzettl nicht vorbeigehen: „Wir haben alles aufgesammelt und bringen den Müll zum Recyclinghof.“
Ganz anders, viel schöner und angenehmer war da das Eintüten von Blühwiesensamen des BN für die Gemeinde Salzweg. Die Schülerin staunte schließlich selbst, wie viel sie in so kurzer Zeit gesehen und gelernt hat.