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Ruhstorf | 05.07.2017 | Quakende Frösche in der Nacht evakuiert

Der Bund Naturschutz hat in der Nacht auf Mittwoch die Frösche aus dem Teich rund um das Technologiezentrum in Ruhstorf entnommen. Anlieger beschweren sich seit Jahren, dass ihnen das Gequake den Schlaf raubt – und den letzten Nerv sowieso. Da die Kommune Eigentümer des Gebäudes ist, muss sich Ruhstorf mit dem Froschthema herumschlagen.

Das geht inzwischen dem Bürgermeister ziemlich auf den Geist: "Wissen Sie, ich bekomme Anfragen aus ganz Deutschland in der Sache. Aber ich habe wirklich Wichtigeres zu tun", sagt Andreas Jakob, der mitten in essenziellen Grundstücksverhandlungen steckt, in denen es um nichts weniger als um die Zukunft der Ortsentwicklung geht. "Ich weiß auch gar nicht, wie erfolgreich die Froschentnahme diese Nacht gewesen ist, weil ich mit dem Verantwortlichen noch nicht gesprochen habe."

Der Verantwortliche in der Sache, das ist Karl Haberzettl, der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz. Er hat zusammen mit einem Team vom Bund Naturschutz insgesamt 93 Frösche mit einem Kescher eingefangen. Die neue Heimat der Amphibien liegt etwa 22 Kilometer entfernt in den Innauen. "Für nächstes Frühjahr ist zu überlegen, ob wir den Teich nicht mit einem Amphibienzaun umgeben, damit sie erst gar nicht rein kommen." Damit quaken sie woanders um mögliche Sexualpartner. Und die Anwohner um das TZE schlafen wieder entspannt in ihren Betten.

PNP | Ruhstorf | Uhr Zu laut gequakt: Frösche müssen umsiedeln

Weil sie zu laut quakten, mussten rund 100 Frösche aus einem Teich in Ruhstorf (Landkreis Passau) umgesiedelt werden. Anwohner hatten sich beschwert. Daher schritt die Gemeinde jetzt ein.

"Erst haben die Anlieger die Fenster nachts einfach nicht mehr aufgemacht, um zu schlafen. Ich nehme aber an, dass es mit der steigenden Zahl an Fröschen dann irgendwann unerträglich geworden ist", sagte Manfred Weber von der Gemeinde am Mittwoch. Frösche können bis zu 80 Dezibel laut quaken; das entspricht etwa dem Lärm einer Hauptstraße.

In der Nacht zum Mittwoch wurden die Tiere in einem 22 Kilometer entfernten Biotop in den Innauen untergebracht. Vermutlich weit genug, damit sie nicht nach Ruhstorf zurückkehren. "Frösche gehen immer dahin zurück, wo sie geboren wurden", sagte Karl Haberzettl vom Bund Naturschutz (BN).

Endgültig gelöst ist das Problem dennoch nicht. Der Teich in Ruhstorf werde vermutlich weiterhin Frösche anziehen, sagte Haberzettl. Es sei schön gewesen, der Gemeinde zu helfen. "Das soll aber nicht heißen, dass jetzt immer, wenn irgendwo ein Frosch quakt, der Bund Naturschutz kommt und wir die umsiedeln."